Geschichte des DFS Habicht


Schon bei frühen Flugvorführungen erregten besonders die Kunstflugvorführungen mit Segelflugzeugen großes Interesse! Der Kunstflug hatte sehr positive Auswirkungen auf die Beherrschung des Fluggerätes und besonderer Flugzustände.

Somit konstruierte Hans Jacobs den Habicht als voll kunstflugtaugliches Segelflugzeug. Zunächst sollte er seinen Auftritt bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin haben.

 

Die Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug, kurz DFS genannt, führte die Berechnungen durch, und erprobte einige Komponenten.

Mit seinen 13,60m hatte der Habicht immer noch eine sehr gute Rollrate. Die Flügel hielten einem maximalen Lastvielfachen von +12g und -9g stand. Sehr viel trug dazu die Beplankung der Flügel bei, die im inneren Bereich 3mm stark ist und die Faserrichtung diagonal verläuft, was dem Flügel eine hohe Drehfestigkeit verleiht.

 

Zu den Olympischen Spielen in Berlin waren rechtzeitig vier Exemplare fertiggestellt, und erfüllten alle fliegerischen Erwartungen bis ins kleinste Detail. Die Flugvorführungen über und teilweise in dem Stadion waren atemberaubend. Gelandet wurde außerhalb des Stadions. Diese spektakulären Vorführungen wurden unter anderem von Hanna Reitsch und Heinz Huth (Segelflugweltmeister 1960) geflogen. Nicht nur in Deutschland wurde der Habicht präsentiert. Hanna Reitsch begeisterte auch das Publikum beim Cleveland Air Race 1938.

 

Bis auf den Prototypen hatten alle eine offene Haube, da die Piloten durch diese ein noch größeres Gefühl für das Flugzeug und die Umgebung hatten. Charakteristisch für den Kunstflug waren schon damals die Kunstflugstreifen. Spätere Exemplare wurden mit einem größeren Seitenruder ausgestattet, um eine noch größere Wendigkeit zu erreichen.

 

Der Habicht sollte aber nicht nur allein zum Kunstflug eingesetzt werden. Er wurde ebenso zur Ausbildung der Piloten der Me 163 eingesetzt. Die Me 163 war ein schnelles Raketenflugzeug mit sehr eigenen Flugeigenschaften, wegen der geringen Spannweite und der hohen Landegeschwindigkeit von 260 km/h. Um diese Flugeigenschaften nachzuahmen, baute man noch zwei Versionen des Habicht; eine mit 8 Metern und eine mit 6 Metern Spannweite. Dieser Habicht erhielt wegen seiner geringen Spannweite den Beinamen "Stummel-Habicht". Nachdem die Piloten einige Flüge auf dem Grunau-Baby durchgeführt hatten, wurden sie auf dem Habicht weitergeschult. Der Stummel-Habicht war die letzte Vorstufe bevor es auf die Me 163 ging, und damit zunächst ohne Triebwerk einige F-Schlepps hinter einer Me 110 absolviert wurden. Diese Piloten wurden anschließend auf Feindflug gegen amerikanische Bomberverbände geschickt. Zu Trainingszwecken unternahm sogar Wolf Hirth Tests mit Maschinengewehren und Bomben an Bord des Habicht.

 

Lediglich ein Exemplar überstand den Krieg und ist in einem Museum in Paris zu bewundern. Ein weiterer Habicht wurde unter der Leitung von Josef Kurz beim OSC Wasserkuppe gebaut. Nachdem dieser einige Jahre geflogen ist, konnte man ihn im Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe sehen. 2007 wurde der Habicht des OSC wieder aus dem Museum geholt und wieder in einen flugfähigen

Zustand versetzt. In Jahr 2012 wurde nach mehrjähriger Arbeit einer kleinen Gruppe um Dieter Keller ein weiterer Habicht in Vaihingen (Stuttgart) fertiggestellt und ist seitdem gelb gestreift in der Luft zu bestaunen.

 

Somit gibt es derzeit weltweit 3 fliegende Exemplare des DFS Habicht E.